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Dr. med. dent. Kristin Rubel

Kieferorthopädische Praxis für Kinder und Erwachsene

Unsere Praxis befindet sich vom 04.08.–22.08.2025 im Urlaub. In dringenden Notfällen wenden Sie sich bitte an unsere Vertretung: Praxis Schüssler Tel.: 06221 47 11 66

Einlei­tung

Die Zähne sind ein wesent­li­cher Bestand­teil unseres Körpers, denn sie dienen nicht nur dazu, Nahrung zu zerklei­nern und zu verdauen, sondern auch zur Verbes­se­rung des Erschei­nungs­bildes. Ein schönes Lächeln ist ein wich­tiger Teil unseres sozialen Lebens und kann einen posi­tiven Effekt auf die zwischen­mensch­liche Kommu­ni­ka­tion haben. Wenn jedoch Zahn­fehl­stel­lungen auftreten, können sie nicht nur das ästhe­ti­sche Aussehen beein­träch­tigen, sondern auch zu Funk­ti­ons­stö­rungen wie Schwie­rig­keiten beim Kauen oder Spre­chen führen.

Defi­ni­tion von Zahnfehlstellungen

Zahn­fehl­stel­lungen treten auf, wenn die Zähne nicht in der korrekten Posi­tion inner­halb des Mundes plat­ziert sind. Sie können sich in verschie­denen Formen und Größen mani­fes­tieren und können sowohl die oberen als auch die unteren Zähne betreffen. Zu den häufigsten Arten von Zahn­fehl­stel­lungen gehören Über­biss (mesiale Okklu­sion), Unter­biss (distale Okklu­sion), Kreuz­biss (late­rale Okklu­sion), offener Biss sowie Engstand oder Platzmangel.

Ein Über­biss tritt auf, wenn die oberen Schnei­de­zähne über­mäßig nach vorne ragen und über den Unter­kiefer hinaus­ragen. Eine Unter­biss­stel­lung hingegen liegt vor, wenn der Unter­kiefer weiter hervor­steht als der Oberkiefer.

Bei einem Kreuz­biss stehen einige obere oder untere Zähne schief oder voll­ständig außer Posi­tion im Vergleich zum gegen­über­lie­genden Zahn. Ein offener Biss entsteht, wenn die obere und untere Zahn­reihe nicht aufein­an­der­treffen, während ein Engstand auftritt, wenn es nicht genü­gend Platz im Mund gibt, um alle Zähne in der korrekten Posi­tion auszurichten.

Wich­tig­keit der Behand­lung von Zahnfehlstellungen

Es ist wichtig zu beachten, dass unbe­han­delte Zahn­fehl­stel­lungen nicht nur das ästhe­ti­sche Erschei­nungs­bild beein­träch­tigen können, sondern auch zu erheb­li­chen gesund­heit­li­chen Problemen führen können. Eine schlechte Ausrich­tung der Zähne kann zu Karies und Zahn­schmerzen führen und auch das Risiko von Entzün­dungen des Kiefers oder des Zahn­fleisches erhöhen. Darüber hinaus kann ein Über- oder Unter­biss auch zu Problemen mit dem Kiefer­ge­lenk führen und Schmerzen verursachen.

Eine recht­zei­tige Behand­lung von Zahn­fehl­stel­lungen ermög­licht eine Korrektur dieser Probleme sowie eine Verbes­se­rung der Mund­hy­giene. In vielen Fällen kann die Behand­lung auch das Selbst­be­wusst­sein des Pati­enten stei­gern und ihm wieder ein strah­lendes Lächeln verleihen.

Im Folgenden werden wir uns einige der häufigsten Arten von Zahn­fehl­stel­lungen ansehen sowie die Ursa­chen dieser Störungen unter­su­chen. Wir werden auch einige mögliche Behand­lungs­mög­lich­keiten für diese Fehl­stel­lungen disku­tieren, damit Sie besser infor­miert sind und einen fundierten Entschei­dungs­pro­zess durch­laufen können, falls Sie selbst oder jemand in Ihrer Umge­bung von einer Zahn­fehl­stel­lung betroffen ist.

Häufige Zahn­fehl­stel­lungen

Im Laufe des Lebens kann es bei vielen Menschen zu Zahn­fehl­stel­lungen kommen, die zu Beein­träch­ti­gungen im Bereich der Kiefer­funk­tion und des ästhe­ti­schen Erschei­nungs­bildes führen können. Dabei gibt es mehrere Arten von Zahn­fehl­stel­lungen, die unter­schied­liche Ursa­chen haben können und unter­schied­liche Behand­lungs­mög­lich­keiten erfor­dern. In diesem Abschnitt werden die häufigsten Arten von Zahn­fehl­stel­lungen beschrieben.

Über­biss (mesiale Okklusion)

Ein Über­biss tritt auf, wenn die oberen Schnei­de­zähne zu weit vor den unteren Schnei­de­zähnen stehen. Dies kann dazu führen, dass der Unter­kiefer zurück­ge­drängt wird und das Gesicht eine unhar­mo­ni­sche Form annimmt.

Außerdem kann ein Über­biss dazu führen, dass die oberen Schnei­de­zähne schneller abge­nutzt werden als norma­ler­weise. Die Behand­lung eines Über­bisses kann je nach Schwe­re­grad unter­schied­lich ausfallen.

Bei leichten Fällen kann eine kiefer­or­tho­pä­di­sche Behand­lung mit abnehm­baren oder fest­sit­zenden Appa­ra­turen ausrei­chen. In schwe­reren Fällen kann auch eine kiefer­chir­ur­gi­sche Behand­lung notwendig sein.

Unter­biss (distale Okklusion)

Eine distale Okklu­sion tritt auf, wenn der Unter­kiefer weiter vor den oberen Schnei­de­zähnen steht als norma­ler­weise. Dies kann dazu führen, dass das Gesicht eine unhar­mo­ni­sche Form annimmt und die oberen Schnei­de­zähne schneller abge­nutzt werden als normalerweise.

Außerdem kann ein Unter­biss zu Problemen beim Kauen und Spre­chen führen. Die Behand­lung eines Unter­bisses hängt vom Schwe­re­grad ab. In leichten Fällen kann eine kiefer­or­tho­pä­di­sche Behand­lung ausrei­chend sein. Bei schwe­reren Fällen kann auch eine kiefer­chir­ur­gi­sche Behand­lung notwendig sein.

Kreuz­biss (late­rale Okklusion)

Ein Kreuz­biss tritt auf, wenn die Zähne im Ober- und Unter­kiefer nicht richtig aufein­an­der­passen. Dies kann dazu führen, dass der Kiefer schief steht und die Zähne schneller abge­nutzt werden als norma­ler­weise. Ein Kreuz­biss kann auch zu Problemen beim Kauen und Spre­chen führen. Die Behand­lung eines Kreuz­bisses hängt vom Schwe­re­grad ab. In leichten Fällen kann eine kiefer­or­tho­pä­di­sche Behand­lung mit fest­sit­zenden oder heraus­nehm­baren Appa­ra­turen ausrei­chen. In schwe­reren Fällen kann auch eine kiefer­chir­ur­gi­sche Behand­lung notwendig sein.

Offener Biss

Ein offener Biss tritt auf, wenn die oberen und unteren Zähne nicht richtig aufein­an­der­passen, so dass zwischen den Schnei­de­zähnen eine Lücke entsteht. Dies kann dazu führen, dass das Gesicht eine unhar­mo­ni­sche Form annimmt und die Zähne schneller abge­nutzt werden als norma­ler­weise. Ein offener Biss kann auch zu Problemen beim Kauen und Spre­chen führen. Die Behand­lung eines offenen Bisses hängt vom Schwe­re­grad ab.

In leichten Fällen kann eine kiefer­or­tho­pä­di­sche Behand­lung mit fest­sit­zenden oder heraus­nehm­baren Appa­ra­turen ausrei­chen. In schwe­reren Fällen kann auch eine kiefer­chir­ur­gi­sche Behand­lung notwendig sein.

Engstand

Eine Engstel­lung tritt auf, wenn die Zähne im Kiefer zu wenig Platz haben und dadurch schief stehen oder sich gegen­seitig über­lappen. Dies kann dazu führen, dass das ästhe­ti­sche Erschei­nungs­bild beein­träch­tigt wird und es zu Problemen beim Kauen und Spre­chen kommt. Die Behand­lung einer Engstel­lung hängt vom Schwe­re­grad ab. In leichten Fällen kann eine kiefer­or­tho­pä­di­sche Behand­lung mit fest­sit­zenden oder heraus­nehm­baren Appa­ra­turen ausrei­chen. In schwe­reren Fällen kann auch eine kiefer­chir­ur­gi­sche Behand­lung notwendig sein.

Platz­mangel

Eine Platz­mangel tritt auf, wenn die Zähne im Kiefer nicht genü­gend Platz haben, um richtig zu wachsen und sich auszu­richten. Dies kann dazu führen, dass sich die Zähne gegen­seitig verdrängen oder schief stehen. Es können auch Zahn­lü­cken entstehen oder das ästhe­ti­sche Erschei­nungs­bild beein­träch­tigt werden. Die Behand­lung eines Platz­man­gels hängt vom Schwe­re­grad ab.

In leichten Fällen kann eine kiefer­or­tho­pä­di­sche Behand­lung mit fest­sit­zenden oder heraus­nehm­baren Appa­ra­turen ausrei­chen. In schwe­reren Fällen kann auch eine kiefer­chir­ur­gi­sche Behand­lung notwendig sein.

Ursa­chen von Zahnfehlstellungen

Zahn­fehl­stel­lungen können durch verschie­dene Faktoren verur­sacht werden. Einige dieser Faktoren sind gene­tisch bedingt, während andere durch Umwelt­fak­toren oder Verhal­tens­weisen beein­flusst werden.

Gene­ti­sche Faktoren

Einige Zahn­fehl­stel­lungen können auf gene­ti­sche Faktoren zurück­ge­führt werden, wie zum Beispiel eine Über- oder Unter­ent­wick­lung des Kiefers oder zu wenig Platz für die Zähne im Kiefer. Diese Fehl­bil­dungen können bereits bei der Geburt vorhanden sein oder später im Leben auftreten. In einigen Fami­lien kann auch eine Tendenz zu bestimmten Arten von Zahn­fehl­stel­lungen bestehen. Wenn ein Eltern­teil beispiels­weise einen Über­biss hat, besteht eine höhere Wahr­schein­lich­keit, dass das Kind eben­falls einen Über­biss entwickelt.

Umwelt­fak­toren wie Ernäh­rung und Mundatmung

Die Ernäh­rung spielt eine wich­tige Rolle bei der Entwick­lung von gesunden Zähnen und Knochen. Eine unaus­ge­wo­gene Ernäh­rung mit einem hohen Anteil an Zucker und Kohlen­hy­draten kann dazu führen, dass sich die Zähne schneller abbauen und sich die Knochen­struktur des Kiefers nicht optimal entwickelt.

Eine häufige Mund­at­mung kann auch zu einer Verän­de­rung der Posi­tion der Zähne führen. Wenn jemand durch den Mund atmet, wird der Druck im Mund­raum verrin­gert, was dazu führen kann, dass der Kiefer sich anders entwi­ckelt und die Zähne nicht richtig ausge­richtet sind.

Verhal­tens­fak­toren wie Daumen­lut­schen und falsches Schlucken

Daumen­lut­schen und das Saugen an einem Schnuller können zu einer Verän­de­rung der Posi­tion der Zähne im Kiefer führen. Die stetige Kraft des Lutschens drückt die Zähne nach vorne und kann einen Über­biss verur­sa­chen. Falsches Schlu­cken kann auch zu einer Fehl­aus­rich­tung der Zähne führen.

Wenn jemand seine Zunge beim Schlu­cken gegen die Zähne drückt, kann dies dazu führen, dass sich die Posi­tion der Zähne im Laufe der Zeit verän­dert. Es ist wichtig zu beachten, dass diese Verhal­tens­weisen norma­ler­weise nur dann zu Problemen führen, wenn sie über einen längeren Zeit­raum prak­ti­ziert werden.

Kiefer­or­tho­pä­di­sche Behandlungsmöglichkeiten

Fest­sit­zende Appa­ra­turen (Brackets)

Fest­sit­zende Appa­ra­turen, auch bekannt als Brackets, sind die häufigste Art von kiefer­or­tho­pä­di­schen Behand­lungen. Sie bestehen aus kleinen Metall- oder Kera­mik­teilen, die auf den Zähnen befes­tigt werden und mithilfe eines Drahtes verbunden sind.

Der Draht wird regel­mäßig justiert, um eine allmäh­liche Bewe­gung der Zähne in die rich­tige Posi­tion zu bewirken. Diese Behand­lung kann je nach Schwe­re­grad der Fehl­stel­lung ein bis drei Jahre dauern.

Heraus­nehm­bare Appa­ra­turen (Aligner)

Heraus­nehm­bare Appa­ra­turen, wie Aligner oder Schienen, sind eine alter­na­tive kiefer­or­tho­pä­di­sche Behand­lungs­me­thode. Sie bestehen aus durch­sich­tigen Kunst­stoff­schienen, die indi­vi­duell ange­passt werden und auf die Zähne aufge­setzt werden. Der Aligner muss für mindes­tens 20 Stunden am Tag getragen werden und wird alle paar Wochen gegen einen neuen ausge­tauscht, um eine allmäh­liche Bewe­gung der Zähne zu ermöglichen.

Diese Methode ist beson­ders bei Erwach­senen beliebt, da sie diskreter ist und keine Einschrän­kungen hinsicht­lich der Ernäh­rungs­wahl besteht. Die Dauer vari­iert je nach Schwe­re­grad der Fehlstellung.

Kombi­nierte kiefer­or­tho­pä­di­sche und kiefer­chir­ur­gi­sche Behandlungen

In einigen Fällen, wie bei schweren Fehl­stel­lungen, kann eine kombi­nierte kiefer­or­tho­pä­di­sche und kiefer­chir­ur­gi­sche Behand­lung erfor­der­lich sein. In solchen Fällen wird der Kiefer durch einen oralen Chir­urgen operativ behan­delt und danach mit einer kiefer­or­tho­pä­di­schen Behand­lung fort­ge­fahren. Diese Methode ist inva­siver und erfor­dert eine längere Gene­sungs­zeit. Die Behand­lungs­zeit vari­iert je nach Komple­xität des Falls.

Chir­ur­gi­sche Behandlung

In einigen sehr seltenen Fällen kann eine chir­ur­gi­sche Behand­lung erfor­der­lich sein, um Zahn­fehl­stel­lungen zu korri­gieren. Dies ist jedoch nur in extremen Fällen notwendig und wird nur von einem spezia­li­sierten Chir­urgen durch­ge­führt. Diese Methode ist sehr invasiv und erfor­dert eine lange Gene­sungs­zeit. Es sollte nur als letztes Mittel betrachtet werden, wenn alle anderen Methoden versagt haben.

Zusam­men­fas­sung

Es gibt viele verschie­dene Möglich­keiten zur Korrektur von Zahn­fehl­stel­lungen. Kiefer­or­tho­pä­di­sche Behand­lungen wie fest­sit­zende Appa­ra­turen oder heraus­nehm­bare Aligner sind die häufigsten Methoden zur Korrektur von Zahn­fehl­stel­lungen. In einigen schwe­reren Fällen kann eine kombi­nierte kiefer­or­tho­pä­di­sche und kiefer­chir­ur­gi­sche Behand­lung oder sogar eine chir­ur­gi­sche Behand­lung notwendig sein. Diese Methoden sind jedoch inva­siver und erfor­dern längere Gene­sungs­zeiten. In jedem Fall ist es wichtig, eine indi­vi­du­elle Bera­tung durch einen Kiefer­or­tho­päden zu erhalten, um die beste Behand­lungs­me­thode für Ihre spezi­fi­schen Bedürf­nisse zu finden. Mit den Fort­schritten in der kiefer­or­tho­pä­di­schen Tech­no­logie und der zuneh­menden Verfüg­bar­keit von Behand­lungs­mög­lich­keiten gibt es heute mehr Optionen als je zuvor zur Korrektur von Zahnfehlstellungen.